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19-03-2021  |  

Partner*innen: DOK Leipzig, Pure Movies, Österreichisches Kulturforum Peking

Zeit: 20.03.2020, 13:00 - 20:30; 21.03.2020, 13:00 - 18:00

Moderation: Yu Yaqin (Pure Movies)

Ort: Goethe-Institut China

Adresse: Originality Square, 798 Art District, Jiuxianqiao Road No. 2, Chaoyang District, Beijing

Sprache der Filme: Originalton mit chinesischen Untertiteln

Sprache der Q&As: Chinesisch, Gebärdensprache

Teilnahme auf Anmeldung über den WeChat-Kanal des Goethe-Instituts China. Zur Anmeldung klicken Sie bitte den Link unter dem von Ihnen gewünschten Screening. Die Anmeldung beginnt am 14. März um 12 Uhr (mittags). First come, first served. Bei erfolgreicher Anmeldung bekommt der/ie Teilnehmende einen Bestätigungs-QR-Code. Bitte speichern Sie ihn ab und zeigen Sie ihn uns beim Eintritt. Bitte kommen Sie 15 Minuten vor dem Beginn des Screenings an. Für den Eintritt ins Goethe-Institut ist eine Registrierung sowie eine Kontrolle der Körpertemperatur erforderlich. Während der Veranstaltung wird gebeten, eine Maske zu tragen und einen Mindestabstand von einem Meter zu den anderen Zuschauer*innen einzuhalten.

Kurzinformationen:

Wer sind wir Menschen?

Woher kommen und wohin gehen wir?

Ist der Mensch das Maß aller Dinge, das Zentrum des Universums?

Sind wir Teil der Natur oder stehen wir über ihr?

Die Debatte zwischen Anthropozentrist*innen und Umweltaktivist*innen dauert bereits über ein halbes Jahrhundert. Im Zentrum der umweltethischen Diskussion zwischen Mensch und Natur steht die Frage: dient die Natur nur der menschlichen Existenz oder hat sie ihren eigenen, intrinsischen Wert?

An den kommenden zwei Wochenenden veranstaltet das Goethe-Institut China in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, Pure Movies und dem österreichischen Kulturforum eine Dokumentarfilmreihe unter dem Titel „Reframing the Real: des Menschen Natur“. In zwei Teilen präsentieren wir internationale Produktionen, die aus vielseitigen Perspektiven die komplexen Themenfelder der Beziehung zwischen Mensch und Natur erforschen: die menschliche „Eroberung“ des Weltalls, das Verhältnis von Mensch und Tier, Fragen nach wissenschaftlicher Legitimität in der Kategorisierung von Artenvielfalt, ökologische Landwirtschaft, Ressourcennutzung und ihre Folgen, Umweltpolitik und Wirtschaftsentwicklung, Müllentsorgung und Globalisierung, Naturschutz und Migration …

Wir freuen uns besonders, chinesische und internationale Filmemacher*innen zu Q&As nach den Screenings begrüßen zu können und ebenso auf Ihre Teilnahme und lebhafte Diskussionen.

Filmprogramm:

HOMO BOTANICUS

Guillermo Quintero | 2018 | 88 Min.

Next Masters Wettbewerb 2018 DokLeipzig

Zeit: Samstag, 20.03.2021, 13:00 - 14:45 

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Ein Professor und sein Meisterschüler machen sich auf eine Forschungsreise in das unberührte tropische Hochgebirge der Anden. Der bedeutende Botaniker Julio Betancur hat bereits über 19.000 Pflanzenarten gesammelt und in einem gigantischen Herbarium in Bogotá archiviert, das er fortlaufend erweitert, zurzeit mithilfe seines jungen Gefolgsmannes Cristian. Regisseur Guillermo Quintero war vor über fünfzehn Jahren selbst Student bei Betancur, bevor er sich in Paris der Philosophie und später dem Filmemachen zuwandte. Bis heute verspürt er Hochachtung für seinen ehemaligen Mentor, auch Faszination für den anachronistisch wirkenden und romantischen Forscherblick auf die reiche Pflanzenwelt. Der Filmemacher begleitet das ungewöhnliche Paar. Als außenstehender Beobachter kommentiert er das Geschehen aus dem Off. Dabei schwingt Bewunderung mit für ihre Leidenschaft, aber auch Zweifel an der akribischen Sammlertätigkeit. Ist es noch zeitgemäß, die Natur so zu klassifizieren?

Quintero begibt sich in seinem Debütfilm in den Sog der Zeitlosigkeit im tropischen Wald. Variantenreiche und kunstvolle Ansichten der Fauna zeigen einen überraschend anderen und mystischen Blick auf Kolumbien. Dabei vermittelt sich auch das Bild eines Landes mit einer aufstrebenden Filmindustrie, deren Autorinnen und Autoren sich vorwiegend politischen oder persönlichen Konflikten widmen. (Annina Wettstein)

SICHERHEIT123

(SAFETY123)

Julia Gutweniger, Florian Kofler | 2019 | 72 Min

Ausgezeichnet mit einer Goldenen Taube in Next Masters Wettbewerb Langer Dokumentar- und Animationsfilm.

Zeit: 15:00 - 16:45, Samstag, 20.03.2021

Gäste: Julia Gutweniger, Florian Kofler

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Entlang des Alpenhauptkamms begleitet der Dokumentarfilm SICHERHEIT123 unterschiedliche Akteur*innen eines meist unsichtbaren Systems der Sicherheit und beobachtet dabei Arbeits- und Forschungsprozesse von Wissenschaftler*innen, Katastrophenschützer*innen und Techniker*innen im Kampf gegen die Natur. SICHERHEIT123 fragt nach der Zukunft alpinen Lebens, dem Augenmaß im Umgang mit natürlichen Ressourcen, und ganz grundsätzlich nach dem Verhältnis von Technik und Natur – Natur und Mensch.

Julia Gutweniger, geboren 1988 in Meran, Italien, studierte von 2007 bis 2015 Malerei und Grafik an der Kunstuniversität Linz bei Ursula Hübner an der Kunstuniversität Linz. 

Florian Kofler, geboren 1986 in Meran, Italien, Absolvent Zeitbasierte Medien an der Kunstuniversität Linz. Julia Gutweniger und Florian Kofler arbeiten als Villa Mondeo zusammen. „Brennero/Brenner“ (2016) war ihr erster Dokumentarfilm.

SPACE DOGS

Elsa Kremer, Levin Peter | 2019 | 91 Min.

Lobende Erwähnung der Junior Jury and ISPEC Cultura Jury im „Cineasti del Presente“ Wettbewerb

Wiener Filmpreis Bester Österreichischer Film 2019

Diagonale Beste Bildgestaltung 2020

Zeit: Samstag, 20.03.2021, 18:30 - 20:30 

Gäste: Elsa Kremser, Levin Peter

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Die streunende Hündin Laika wurde als erstes Lebewesen ins All geschickt – und damit in den sicheren Tod. Einer Legende nach kehrte sie als Geist zur Erde zurück und streift seither durch die Straßen von Moskau. Laikas Spuren folgend und aus Perspektive der Hunde gedreht, begleitet ‚Space Dogs‘ die Abenteuer ihrer Nachfahren: zweier Straßenhunde im heutigen Moskau. Deren Geschichte handelt von inniger Gefolgschaft, unerbittlicher Brutalität und schließlich von ihrem Blick auf uns Menschen. Verwoben mit bisher unveröffentlichtem Filmmaterial aus der Ära der sowjetischen Raumfahrt formt sich eine magische Erzählung über die Moskauer Straßenhunde – vom Aufstieg in den Weltraum bis zum Leben am Erdboden.

Elsa Kremser, geboren 1985 in Wolfsberg/Österreich, studierte Filmwissenschaft an der Universität Wien. An der Filmakademie Ludwigsburg realisierte sie als Autorin und Produzentin mehrere Dokumentarfilme die weltweit gezeigt wurden. Ihr Diplomfilm ‚Nebel‘ erhielt eine lobende Erwähnung der Berlinale Perspektive. Sie war Teil der Jury des Visions du Réel und absolvierte das Nipkow- und das EuroDoc Programm. 2016 gründete sie mit Levin Peter die RAUMZEITFILM Produktion in Wien. Als Regie-Duo arbeiten sie aktuell an ihrem ersten Spielfilm ‚Der Grüne Wellensittich‘, der den Berlinale Kompagnon Drehbuchpreis erhielt.

Levin Peter, geboren 1985 in Jena/Deutschland, realisierte während seines Studiums an der Filmakademie Ludwigsburg mehrere Dokumentarfilme, die weltweit gezeigt wurden. Sein Diplomfilm‚Hinter dem Schneesturm‘ gewann den First Steps Award und wurde als Gast der Berlinale Perspektive präsentiert. Er war Teil der Jury des Visions du Réel und erhielt das Nipkow- und das Gerd-Ruge-Stipendium. 2016 gründete er mit Elsa Kremser die RAUMZEITFILM Produktion in Wien. Als Regie-Duo arbeiten sie aktuell an ihrem ersten Spielfilm ‚Der Grüne Wellensittich‘, der den Berlinale Kompagnon Drehbuchpreis erhielt.

FILMOGRAFIE: 2019 Space Dogs, 2016 Hinter dem Schneesturm, 2016 For Whom I Might Die (Kurzfilm), 2012 Ein Versprechen, 2010 Sonor (Kurzfilm), 2008 Prestes Maia (Kurzfilm)

THE BOOK OF THE SEA

Aleksei Vakhrushev | 2018 | 85 Min.

Internationales Programm 2018 Dokleipzig

Zeit: Sonntag, 21.03.2021, 13:00 - 14:30 

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Zwei Jäger im tiefsten Nordosten Russlands in der Beringstraße. Sie jagen, um ihre Familien und die Bewohner ihres Dorfes zu versorgen. Inmitten der weißen Weiten des Eises pirschen sie sich an Robben heran und umkreisen mit Booten die Wale im Meer, bis der richtige Moment für die Harpune kommt. Die Jagd ist für die Bewohner dieser eisigen Gegend Teil einer besonderen Koexistenz mit der Natur. Nicht als Floskel, die ein friedliches Trotzeinander beschreibt, sondern als – wenigstens aus Menschensicht – unauflösbarer Zusammenhang.

Gegenwart und Vergangenheit dieser Lebensweise verschränken sich in den uralten Geschichten, die sie dabei begleiten. Der Filmemacher Aleksei Vakhrushev, Sohn und kinematografischer Künder der Kultur der Tschukotka, stellt in „The Book of the Sea“ ethnografische und Landschaftsaufnahmen der Eislandschaften neben animierte Sequenzen, gehalten in warmen Erdtönen, die die Mythen der indigenen Völker des russischen Fernen Ostens als archaisches, aber stets präsentes Echo mithallen lassen. Diese Elemente verbinden sich zu einem eindrücklichen Zeugnis des Lebens in der Arktis. (Fabian Tietke)

ANIMUS ANIMALIS 

A STORY ABOUT PEOPLE, ANIMALS AND THINGS

Aistė Žegulytė | 2018 | 69 Min.

Nominiert für den MDR-Filmpreis

Zeit: Sonntag, 21.03.2021,15:00 - 16:09

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Dick liegt der Schnee auf den Bäumen. Eine Gruppe von Männern stapft in trauter Gemeinschaft bei einer Jagd durch den winterlichen Wald. Am Abend feiern sie ihre Beute. Eine Gruppe von Eingeschworenen mit einer eigenen Ethik der kreatürlichen Würde. Erst im Tod des aufs Korn genommenen Gegenübers finden sie zu Respekt vor dem Dasein des eben geschossenen Wildes, für das mit dem gewaltsam herbeigeführten Lebensende eine Existenz als Objekt beginnt. Ausgestopft, mit größter Handwerkskunst bearbeitet, bis sich die Ähnlichkeit zum vitalen „Vorher“ wieder einstellt, werden die Kadaver hergerichtet, dem schwelgen wollenden Menschenblick angemessen. Gewesene, aber nie so ganz vergangene Rehe, Hirsche, Bisamratten und Vögel sehen dich an.

Die Trennlinie zwischen Leben und Tod der Tiere scheint im Laufe des Films zu verwischen, nur um eben darin umso nachdrücklicher betont zu werden. Die Anbetung der Wildnis gezähmter Natur in Ritualen der für Menschen gemachten Präsentation gehorcht deutlich anderen Logiken als denen der bequemen, präsentablen Haustierhaltung. Tote Augen blicken nicht zurück. (Fabian Tietke)

Aistė Žegulytė wurde 1986 in Panevėžys, Litauen, geboren, wo sie das Gymnasium und die Schule für Bildende Kunst besuchte. Von 2006 bis 2009 studierte sie Fotografietechnik an der Vilnius University of Applied Engineering Sciences. Danach begann sie Fernseh- und Filmregie an der Litauischen Musik- und Theaterakademie, wo sie 2013 ihren Abschluss machte. Ihr Abschlussprojekt war der Dokumentarfilm „Identities“. Sie hat mehrere fiktionale und dokumentarische Kurzfilme gedreht. „Animus Animalis“ ist ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm.

DIE TAGE WIE DAS JAHR

Othmar Schmiderer | 2018 | 87 Min.

Zeit: Sonntag, 21.03.2021, 16:30 - 18:00

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Die Tage wie das Jahr zeigt das Leben und die landwirtschaftliche Arbeit von Gottfried und Elfie auf einem kleinteiligen Gehöft im Waldviertel –Niederösterreich. Die beiden haben sich konsequent für eine „kleine“ Wirtschaftsweise entschieden, betrachten ihre Tiere als Lebewesen und den Boden als eigenen Kosmos. Der Film heftet sich diesem Leben auf die Spur, baut ohne Kommentar und Erklärung eine Erzählung auf, die die verbreitete ressourcenzerstörende Praxis des Landwirtschaftens und ungezügelten Verbrauchens ad absurdum führt und spüren lässt: Es geht auch anders.