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25-03-2021  |  

Partner: DOK Leipzig, Pure Movies

Zeit: 27 & 28.03.2021

Moderation: Yu Yaqin (Pure Movies)

Ort: Goethe-Institut China

Adresse: Originality Square, 798 Art District, Jiuxianqiao Road No. 2, Chaoyang District, Beijing

Sprache der Filme: Originalton mit chinesischen Untertiteln

Sprache der Q&As: Chinesisch, Gebärdensprache

Teilnahme auf Anmeldung über den WeChat-Kannal des Goethe-Instituts China. Zur Anmeldung klicken Sie bitte die Anmeldungslinks unten. First come, first served. Bei erfolgreicher Anmeldung bekommt der/ie Teilnehmende einen Bestätigungs-QR-Code. Bitte speichern Sie ihn ab und zeigen Sie ihn uns beim Eintritt. Bitte kommen Sie 15 Minuten vor dem Beginn des Screenings an. Für den Eintritt ins Goethe-Institut ist eine Registrierung sowie eine Kontrolle der Körpertemperatur erforderlich. Während der Veranstaltung wird gebeten, eine Maske zu tragen und ein Mindestabstand von einem Meter zu den anderen Teilnehmer*innen einzuhalten.

Kurzinformationen:

Sind wir Teil der Natur oder stehen wir über ihr? Am kommenden Wochenende veranstaltet das Goethe-Institut China in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm und Pure Movies den zweiten Teil der Dokumentarfilmreihe unter dem Titel „des Menschen Natur“. Wir präsentieren internationale Produktionen, die aus vielseitigen Perspektiven die komplexen Themenfelder der Beziehung zwischen Mensch und Natur erforschen. Wir freuen uns besonders, chinesische Filmemacher*innen zu Q&As nach den Screenings begrüßen zu können und ebenso auf Ihre Teilnahme und lebhafte Diskussionen.

Filmprogramm:

SMOG TOWN

Han Meng | 2019 | 89 Min.

Zeit: Samstag, 27.03.2021, 13:00 - 15:00

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Eine kleine Stadt, etwa 40 Kilometer von Beijing entfernt, war früher eine der Städte mit der höchsten Luftverschmutzung in China. Aber der stellvertretende Direktor des örtlichen Umweltschutzbüros und sein Assistent Hu arbeiten daran, das zu ändern.

Der in einem beobachtenden Stil gedrehte Film spiegelt eine Situation wider, wie sie in der globalen Umweltkrise überall anzutreffen ist: Die Dringlichkeit, das Problem anzugehen, ist offensichtlich, aber wer soll dafür bezahlen? Wie kann ein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Interessen von Regierungen, Industrie und der von der Politik betroffenen Arbeitnehmer gefunden werden?

Han Meng ist Filmemacherin und Fotografin und lebt in Beijing, wo sie seit zwölf Jahren als Fotojournalistin arbeitet. Ihr aktueller Spielfilm Smog Town hatte seine Weltpremiere bei IDFA – International Documentary Filmfestival Amsterdam 2019 und gewann beim Festival Millenium 2020 – Objectif d'Argent (BE) und bei DokuFest jeweils den Preis für den besten Dokumentarfilm. Ihr Kurzfilm „Fight Against Air Pollution“ wurde mit dem China Documentary Academy Award ausgezeichnet. Ihre Arbeit „China‘s Forgotten Daughters“ wurde auf dem Los Angeles Asian Pacific Film Festival und dem Hong Kong Asian Film Festival gezeigt. 2014 erhielt Han Meng das Hubert H. Humphrey Fellowship des U.S. Department of State.

WHISPER OF MINQIN

Wang Wenming | 2013 | 54 Min.

Zeit: Samstag, 27.03.2021, 15:30 - 17:00

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„Whisper of Minqin“ ist die Geschichte zweier Familien im Kreis Minqin in der Provinz Gansu, die angesichts der sich bis zu ihren Häusern ausbreitenden Wüste ums Überleben kämpfen. Die Dorfbewohner sind jedoch überzeugt, dass sie ihre eigene Methode haben, um Minqin davor zu bewahren, vom gelben Sand verschluckt zu werden. Die Regierung hat eine ökologische Migrationsstrategie eingeführt, die die alteingesessenen Bewohner zwingt, an andere Orte umzusiedeln. Aber He Fangfeis Großvater weigert sich, mit seiner Familie wegzugehen: Er glaubt, „die Kontrolle des Sandes hänge von den Menschen ab“; es sei unrealistisch, dass sich der Sand zurückziehe, wenn sich der Mensch zurückziehe. Der alte Mann, der jahrzehntelang mit den Sandstürmen gelebt hat, stellt sich dem Sand gestellt, der nichts verschont. Schuld daran sind zu einem Gutteil die Menschen selbst.

„Whisper of Minqin“ beschäftigt sich mit dem Konflikt zwischen Mensch und Natur. Die unbarmherzige Wüste erstreckt sich über Hunderte von Kilometern, sie verschlingt alles, was sich ihr in den Weg stellt und scheint unaufhaltsam zu sein. Aber wird der gelbe Sand Minqin wirklich zerstören? Und wie können die Menschen dort ihre Heimat verteidigen?

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CAMPO

Tiago Hespanha | 2019 | 100 Min.

Zeit: Samstag, 28.03.2021, 14:00 - 15:50

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Am Stadtrand von Lissabon liegt Europas größte Militärbasis. Soldaten trainieren anhand von fiktiven Szenarien für einen zukünftigen Krieg, die Anwohner hören nachts die Einschläge der Geschütze, ein Junge spielt Klavier. Soldaten wie Hobbyastronomen durchwachen auf ihren Missionen die Nacht, Ornithologen lauern auf den Balzgesang seltener Vögel, Scharfschützen auf Feinde und Zielscheiben. Imker schauen nach ihren Bienen, ein Schäfer hilft einem gebärenden Muttertier: Arkadisch anmutende Landschaften mit Rehen und grasenden Schafen im Morgennebel treffen auf ein modernes Marsfeld („campo de marte“), wie die Kriegsübungsplätze im antiken römischen Reich hießen.

Der Film lässt sich Zeit für seine Beobachtungen. Er hört den Erzählungen der Menschen ebenso zu wie der vom Klang des Kriegsspiels inspirierten Klavierkomposition „Battle in the Stars“. Er lauscht den Schafen, den Vögeln, den Bienen. Darin liegt eine Gleichzeitig- wie Gleichwertigkeit – der Gewalt, der Natur, der Menschen, der historischen wie zukünftigen Schichten, des Materiellen und des Transzendentalen. (Frederik Lang)

YUMEN

JP Sniadecki, Xu Ruotao, Huang Xiang | 2013 | 65 Min.

Zeit: Sonntag, 28.03.2021, 16:30 - 18:00

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Eine fiktive Realität, unendlich nah und gleichzeitig unerreichbar fern ... im Chaos lässt die Stadt die Menschen fallen, und die Menschen vergessen die Stadt. Während des Frühlingsfests 2012 kamen JP Sniadecki, Xu Ruotao und Huang Xiang mit einer 16-mm-Kamera nach Yumen, Gansu, auch bekannt als „Geisterstadt“. Vor dieser Ruine versuchten die Regisseur*innen, sich dieser verlassenen Stadt Yumen mit der Haltung eines Fremden zu nähern. Erst als drei einheimische Frauen in unser Blickfeld kamen, konnte dieser Film über die leere Stadt Yumen, über Erinnerung und Fantasie fertiggestellt werden.

Xu Ruotao, geboren 1968 in Shenyang, Provinz Liaoning, ist Künstler und Regisseur und lebt heute in Beijing. Er arbeitet mit einer Vielzahl von Medien, darunter Malerei, Installation, Fotografie und Video. Sein erster Experimentalfilm „Rumination“ (2009) wurde für den Dragons and Tiger Award des 29. Vancouver Film Festivals nominiert. Der 16-mm-Film „Yumen“ (2012) wurde bei mehreren internationalen Filmfestivals ausgezeichnet, er gewann u. a. die Honorable Mention for International Feature Film beim 3. UNAM International Cinema Festival der National Autonomous University of Mexico; den Experimental Innovation Award beim 10. Beijing Independent Film Festival; die Asian Vision Competition sowie den First Prize for Chinese Documentary Film beim 9. Taiwan International Documentary Film Festival.

Einzelausstellungen: „Expressionism – Xu Ruotao” (Yell Space, M 50, Shanghai), „Burning – Xu Ruotao“ (Hongkun Museum of Fine Art, Beijing 2016), „Xu Ruotao & Zheng Hong“ (EGG Gallery Beijing 2013), „Hostile – Works of Xu Ruotao“ (Li Space, Beijing 2011), „Xu Ruotao Film“ (Fanhall Center for Arts, Beijing 2011), „Oxidation“ (Platform China, Beijing 2007), „Pattern Recognition“ (Morono Kiang Gallery, Los Angeles 2007). Seine Arbeiten wurden auch auf der Whitney Biennale in New York, den Berliner Filmfestspielen, dem Vancouver Film Festival sowie in internationalen Kunstausstellungen und Institutionen wie dem Berliner Palast der Kulturen der Welt und dem MoMA Museum of American Modern Art gezeigt.