Partner: Berliner Philharmoniker

Zeit: 27.06.2021, 14:00 – 16:30

Ort: Goethe-Institut China

Adresse: Originality Square, 798 Art District, Jiuxianqiao Road No. 2, Chaoyang District, Beijing

Mit Einführung von Dr. Liu Peng

Sprache: Chinesisch

Eintritt frei

„Feinste Zeichnung, subtiler Humor, inniges Singen, und wenn es krachen muss, kracht es“ – so lobte ein Kritiker Simon Rattles Interpretation von Beethovens Pastorale vom April 2013 an der Berliner Philharmonie. Daneben gab es in diesem Konzert auch Witold Lutosławskis Doppelkonzert für Oboe und Harfe sowie Henri Dutilleux’ Violinkonzert „Der Baum der Träume“, beide herausragende Werke des 20. Jahrhunderts voller Brillanz und Magie. Das Goethe-Institut China lädt Sie am 27. Juni 2021 erneut herzlich zur „Digital Concert Hall“ ein. Wir werden die Videoaufzeichnung dieses Konzert zeigen. Mit einer Einführung und Interpretation des Werks durch den jungen Komponisten und Dozenten Dr. Liu Peng.

„Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei“ sei seine Sechste Symphonie, ließ Ludwig van Beethoven einst verlauten. Und das, obwohl die Pastorale zu einer Zeit entstand, in der man noch nicht verbissen zwischen absoluter und Programm-Musik unterschied. Erstaunlicher als die Tatsache, dass Beethoven in diesem Werk eine Landpartie in Musik bannte, ist hingegen ihre Entstehung: Denn Beethoven komponierte die Pastorale parallel zu seiner Fünften Symphonie und brachte – was für ein Programm! – beide Werke (sowie das Vierte Klavierkonzert, Teile der C-Dur-Messe und die Chorfantasie) am 22. Dezember 1808 in ein und demselben Konzert zur Uraufführung.

Hat ein Komponist je die gesamte Spannbreite seiner musikalischen Erfindungskraft eindringlicher demonstriert? Für Beethoven war das bei Weitem kein Einzelfall: Er arbeitete oft zeitgleich an zwei Werken derselben Gattung, um deren Ausdrucksmöglichkeiten bis ins Letzte auszuloten. Und so nimmt sich die Pastorale wie ein Gegenentwurf zur Fünften aus: Dur statt Moll, fünf statt vier Sätze, von einem Programm inspirierte statt absolute Musik.

Der letztgenannte Gegensatz hat sich auch in die erste Hälfte des Konzerts eingeschrieben: Das Doppelkonzert für Oboe, Harfe und Kammerorchester von Witold Lutosławski trifft als ein Werk der absoluten Musik auf Henri Dutilleux’ Violinkonzert, dessen Titel L’Arbre des songes (Der Baum der Träume) durchaus offen für programmatische Deutungen ist. Als Solisten in Lutosławskis Doppelkonzert sind mit Marie-Pierre Langlamet (Harfe) und Jonathan Kelly (Oboe) zwei Mitglieder der Berliner Philharmoniker zu erleben, den Solopart in L’Arbre des songes übernimmt Artist in Residence Leonidas Kavakos. (Quelle: Digital Concert Hall)

Programm:

Mit Berliner Philharmoniker

Dirigent: Sir Simon Rattle

20. April 2013

Witold Lutosławski: Doppelkonzert für Oboe, Harfe und Streichorchester (22 Min.)

Henri Dutilleux: L'Arbre des songes, Konzert für Violine und Orchester (30 Min.)

Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“ (51 Min.)

Liu Peng, PhD in Komposition, ist PostDoc am Institut für Musikwissenschaft des Central Conservatory of Music und lehrt an der Kompositionsabteilung des Sichuan Conservatory of Music. Seine Kompositionen umfassen Arbeiten in den Bereich der Orchester-, Kammer- und elektronischen Musik. Sie wurden von vielen Gruppen in Auftrag gegeben und aufgeführt, z. B. vom Teana Zheng Ensemble, dem New Zealand Trio, dem New Zealand Quartet, dem Kammermusek Veräin Lëtzebuerg, dem Ensemble Novel, dem Hong Kong New Music Ensemble, dem Minoritäten-Kammermusikensemble des Central Conservatory of Music sowie dem Beijing International Chamber Orchestra. Im Dezember 2019 wurde ein Sonderkonzert „Die Musik von Wen Ziyang und Liu Peng“ am Sichuan Conservatory of Music organisiert. Im November 2020 fand die Weltpremiere seines Werkes „Sitting Together Among the White Clouds“ beim Ensemblefestival Leizpig statt. Seine Werke haben an verschiedenen Wettbewerben im In- und Ausland teilgenommen und zahlreiche Preise gewonnen.