Der jüngste Schritt, die Betreuungskosten für Kinder unter drei Jahren in die besonderen zusätzlichen Abzüge bei der Einkommenssteuer einzubeziehen, dürfte nach Ansicht von Experten die finanzielle Belastung von Familien verringern, ihre Konsumfähigkeit erhöhen und der langfristigen Verbesserung der demografischen Struktur in China insgesamt förderlich sein.

Der chinesische Staatsrat erklärte am Montag in einem Dokument, dass ab dem 1. Januar das zu versteuernde Einkommen solcher Eltern um insgesamt 1.000 Yuan (156 US-Dollar) pro Baby pro Monat reduziert werden könne. Der Abzug könne entweder von einem Elternteil in vollem Umfang in Anspruch genommen oder zu gleichen Teilen aufgeteilt werden, heißt es in dem Dokument weiter. Der Schritt war bereits im diesjährigen Arbeitsbericht der Regierung angedeutet worden, der im März auf der Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses (NVK) vorgelegt wurde.

Experten halten die neuen Steuererleichterungen für wichtig und umfassend, um die finanzielle Belastung von Familien mit Kleinkindern zu verringern. Zudem zeigten sie sich zuversichtlich, dass dadurch auch der Konsum angekurbelt werden könne. Die Neuerungen könnten sogar Teil eines ganzheitlichen Ansatzes zur Förderung des Bevölkerungswachstums in China sein.

„Die Entscheidung, Steuererleichterungen für Familien einzuführen, die Kinder unter drei Jahren haben, wurde vor dem Hintergrund der allgemeinen demografischen Veränderungen in China in den letzten Jahren getroffen. Sie wird nicht nur langfristig zu einem ausgewogenen Bevölkerungswachstum führen und Chinas demografisches Potenzial besser ausschöpfen, sondern auch dazu beitragen, eine solide Grundlage für die Bildung von Humankapital zu schaffen und eine qualitativ hochwertige Entwicklung zu fördern“, erklärte Li Xuhong, Direktorin des Instituts für Finanz- und Steuerpolitik und -anwendung am Beijing National Accounting Institute.

„Außerdem werden solche Steuererleichterungen das verfügbare Einkommen der Haushalte erhöhen und ihre Konsumbereitschaft steigern“, sagte sie.

„Chinas Einkommenssteuersystem wird derzeit verbessert, und es wird schließlich die Einkommenssteuer für Bezieher mittlerer und niedriger Einkommen in angemessener Weise senken. Dies wird zu einem spürbaren sozialen Wohlstand führen und den Konsum ankurbeln.“

Der Konsum wird auch in diesem Jahr weithin als Schlüsselfaktor für das Wirtschaftswachstum angesehen. Im diesjährigen Arbeitsbericht der Regierung wird deshalb darauf hingewiesen, dass die Inlandsnachfrage ausgeweitet und die Erholung des Verbrauchs weiter vorangetrieben werden müsse.

Shi Yinghua, Professorin an der Chinesischen Akademie für Steuerwissenschaften, sagte, dass die neuen Steuererleichterungen „nicht nur dazu beitragen werden, Familien mit Kindern unter drei Jahren zu entlasten“, sondern auch die Konsum- und Einkommenserwartungen von Paaren, die Kinder bekommen wollen, positiv beeinflussen werden. Sie fügte hinzu, dass die neue Steuerabzugspolitik gut mit den derzeitigen individuellen Steuererleichterungen in anderen Bereichen, wie z. B. Ausgaben im Zusammenhang mit der Vorschul- und Pflichtschulbildung, abgestimmt sein werde. Familien mit Kindern unter drei Jahren konnten solche individuellen Steuerabzüge bisher noch nicht in Anspruch nehmen.