Vom 15. Dezember 2020 bis zum 5. Februar 2021 findet im Palastmuseum, auch der Verbotenen Stadt genannt, eine Kunstausstellung vom berühmten chinesischen Künstler Cai Guoqiang statt.

Unter dem Motto „Lange Reise und Heimkehr“ handelt es sich bei der Schau in der Verbotenen Stadt um die letzte Station einer internationalen Wanderausstellung von Cai. Insgesamt 180 seiner bedeutendsten Werke wurden zuvor bereits in Madrid, Moskau und Florenz zur Schau gestellt.

Motive der ausgestellten Werke konzentrieren sich vor allem auf den Austausch orientalischer und abendländischer Kulturen. Auch die bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Beijing im Jahr 2022 und die Verbotene Stadt zählen zu den Themen der Werke des chinesischen Künstlers.

Cai Guoqiang lebt derzeit in New York und gilt als ein avantgardistischer Künstler. Anstatt wild von einer Farbpalette zu malen, verteilt Cai Guoqiang auf seinem Gemälde eine ganz besondere Substanz: Schießpulver. Seit 1980er Jahren enthalten Cais Signaturwerke viel Schießpulver, welches nicht nur spektakulär abbrennt, sondern auch Brandspuren enthält. Zu seinem künstlerischen Schaffen gehören unter anderem Dynamit-Performances, Installationen, großformatige Skulpturen und Gemälde, die in der internationalen Kunstwelt allesamt als Gunpowder Paintings (Schießpulver-Bilder) bezeichnet werden. Cais Werke finden sich seitdem in zahlreichen internationalen Veranstaltungen und Events. Im August 2018 steuerte er beispielsweise Feuerwerke bei der Eröffnungs- und Abschlussfeier der Olympischen Spiele in Beijing bei. Die Verwendung von Schießpulver ist eine Konstante in Cais Arbeit und hat ihn dazu gebracht, mit Sprengstoff zu experimentieren und seine charakteristischen Feuerwerkereignisse zu entwickeln. Obwohl seine Feuerwerke unmittelbare Kennzeichen der chinesischen Kultur sind, ist es Cais Ziel, diese Grenzen zu überschreiten und einen Dialog zwischen Ost und West herzustellen. Die Ausstellung „Lange Reise und Heimkehr „fällt ausgerechnet mit dem 600-jährigen Jubiläum der Verbotenen Stadt zusammen. Zu diesem Anlass hat Gai Guoqiang eine spezielle Virtuell Reality Show gemacht. Dabei ließ er sich von den traditionellen Bräuchen des chinesischen Neujahrs inspirieren und innerhalb fünf Minuten die Szene der Feierzeremonie zur Einweihung der neu erbauten Verbotenen Stadt vor 600 Jahren wieder erscheinen. Mithilfe der Technologie der Virtuellen Realität verwischte er die Trennlinie zwischen Zeit und Raum und stärkte zugleich die Interaktionen zwischen der realen und virtuellen Welt in seiner Darbietung der Verbotenen Stadt. So erlebt man an Ort und Stelle eine Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart. Cais fünfminütige VR-Show besteht aus vier Teil-Zeremonien. Feuerwerke in goldener, silberner und roter Farbe erhellen nacheinander den Nachhimmel des ehemaligen kaiserlichen Hofs.

Cai sagte, seine Show spiele auf die Geschichte der Verbotenen Stadt an und repräsentiere zahlreiche Elemente der traditionellen chinesischen Philosophie, wie etwa den Gegensatz von Yin und Yang im Daoismus und die Anschauung von rechteckiger Erde und sphärischem Himmel.