Der 6. Tag des 6. Monats des Mondkalenders ist der Tag, an dem die Menschen Nüwa verehren, die einst Steine schmolz, um den Himmel zu flicken. Die Leute nennen sie meistens Nüwa Niangniang (Göttin Nüwa). An diesem Tag lassen die Menschen in der Hauptstadt und in der umliegenden Landschaft ihre Wäsche in der Sonne trocknen und waschen das Fell ihrer Haustiere. Trocknet man die Wäsche an diesem Tag, werden sie keine Motten bekommen; badet man die Haustiere an diesem Tag, werden sie keine Läuse mehr haben. Deshalb wurde diese Tradition von Generation zu Generation weitergegeben. Am 6. Tag des 6. Monats treiben die Menschen auf beiden Seiten des Yongding-Flusses auch Katzen und Hunde in den Fluss, um sie zu baden, Krankheiten und Hitze zu vertreiben und das Fell der Tiere zu reinigen. Die Menschen auf beiden Seiten des Flusses bezeichnen den 6. Tag des 6. Monats des Mondkalenders volkstümlich als den Geburtstag von Katzen, Hunden und anderen Haustieren. Es wird gesagt, dass die Tiere an diesem Tag von der Göttin Nüwa geschaffen wurden.
An diesem Tag stehen die Menschen auf beiden Seiten des Flusses früh auf, frühstücken, ziehen die Bezüge für Decken, Baumwollhosen, Baumwolljacken usw. ab, dann packen sie ihre Holzeimer, Holzwaschbecken sowie Waschkeulen zusammen und nehmen ihre Kinder mit, um zum Waschen an den Fluss zu gehen. Bevor sie mit dem Waschen anfangen, zünden sie drei Räucherstäbchen an, die sie mit Blick auf den Fluss in einen Sandhaufen am Flussstrand stecken. Erst danach kann man mit dem Waschen der Wäsche beginnen. Das dient der Verehrung der Göttin Nüwa.
Am 6. Tag des 6. Monats waschen die Menschen auf beiden Seiten des Flusses nicht nur ihre Wäsche, sondern bringen auch ihre großen Haustiere wie Pferde, Kühe, Esel, Maultiere und Kamele in den Fluss, um sie an ihrem Geburtstag zu baden. Der Zweck besteht darin, den Schmutz von ihrem Körper abzuschrubben und um sie angeblich ein Jahr lang von Katastrophen und Krankheiten fernzuhalten. An diesem Tag haben die Menschen auf beiden Seiten des Flusses noch viele Tabus. Beispielsweise dürfen verheiratete Frauen nicht in ihr Elternhaus zurückkehren; wenn dieser Tag bewölkt und regnerisch ist, deutet es darauf hin, dass es im Herbst zu Überschwemmungen kommt, die Haustiere, Obst und Gemüse schädigen. In Beijing gibt es auch den Brauch, Elefanten und Pferde am 6. Tag des 6. Monats zu baden.
Die drei Aktivitäten, die am 6. Tag des 6. Monats von den Menschen auf beiden Seiten des Yongding-Flusses durchgeführt werden - nämlich die Opfergabe in den Familien, das Wäschewaschen am Fluss und das Abschrubben und Baden der Haustiere - stehen alle in engem Zusammenhang mit der Verehrung der Göttin Nüwa.
(Inhaltsquelle: Offizielle Webseite der Volksregierung des Bezirks Shijingshan)