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Die Hochzeitszeremonie im alten Beijing war äußerst streng. Hinsichtlich ihres Hauptverfahrens gab es vier wesentliche Schritte: "Xiangqin" (Ehevermittlung), "Hehun" (Vergleich der Passung), "Fangding" (Verlobung) und "Yingqu" (Heirat). Xiangqin war der Prozess, bei dem sich beide Elternteile gegenseitig inspizierten und über die Ehe entschieden. Nach der anfänglichen Entscheidung mussten sie zum "Mingguan" (Schicksalsladen) gehen, um den Tag und die Stunde der Geburt der Betreffenden miteinander zu vergleichen, was als "Hehun" bezeichnet wird. In der Vergangenheit war dies sehr wichtig, denn damals musste die "Heiratsurkunde" von einem Schicksalsladen "ausgestellt" werden. Nur bei einer Bewertung als "Ehe erster Klasse" oder "Ehe mittlerer Klasse" würden die Eltern des Mannes sich für eine Verlobung, also "Fangding", entscheiden. Die Verlobung wurde in "kleine Verlobung" und "große Verlobung" unterteilt.  

Die "kleine Verlobung" war die erste Verabredung. Der Mann schickte "Quanhe Ren" (glücklicher und perfekter Mensch) zu der Seite der Frau, um das Verlobungsgeschenk zu übergeben. Die Geschenke waren etwas einfacher und enthielten meist Schmuck, Kleidungen usw. Der Schritt "kleine Verlobung" war optional. Dabei war "Quanhe Ren" sehr wichtig. Ihre Eltern und ihr Ehepartner mussten noch gesund am leben sein, außerdem musste sie Sohn und Tochter haben. "Quanhe Ren" musste eine Frau sein. Die "große Verlobung" war ein formeller Ehevertrag. Die beiden Familien konnten dann von der Ehe nicht mehr zurücktreten. Die Zeremonie war etwas feierlicher: Der Mann musste den "Hochzeitssänfte-Laden" bitten, das Geschenk zur Tür der Frau zu tragen. In der ersten Sänfte befand sich das "Drache-und-Phönix-Schreiben", ausgestellt von Mingguan, worauf ein günstiges Datum für die offizielle Hochzeit stand. In der zweiten Sänfte befanden sich "Gänsekäfig und Wein". Die Gans musste rot gefärbt werden und der Wein konnte ein Krug oder zwei Krüge sein. Bei zwei Krügen musste es jeweils einen gelben Reiswein und einen weißen Brandwein sein, was "zwei Weine aus Gold und Silber" bedeutete. Außerdem gab es noch Schmuck und Kleidungen, die an die Frau verschenkt werden sollten.  

Nachdem diese Schritte abgeschlossen waren, bereiteten sich die beiden Familien auf die Hochzeit vor. Diejenigen, die ein Hochzeitsbankett veranstalteten, mussten einen Schuppen aufbauen und Köche einladen. Im alten Beijing kam es selten vor, dass es kein Hochzeitsbankett gab, denn es würde von anderen als "nicht vollständige Hochzeit" angesehen. Die unterste Stufe der Hochzeitsbankette der Han-Leute stellten die "acht Speisen von Schweinen" dar. Um fette Speisen zu vermeiden, gab es auch die "neun Blumenstücke". Die Reichen hielten ein Seegurken-Bankett ab, also "geschmorte Dawu", dann gab es ein Entenflügel-Bankett als etwas Besseres, noch luxuriöser war ein Bankett aus Schwalbennester und Fischflossen, was selten vorkommt.  

Das typischste Merkmal der Hochzeitsbräuche im alten Beijing war die Beachtung und Betonung der Verantwortungskultur, die auch ein wichtiger Bestandteil der Verantwortungserziehung junger Menschen war. Es gab eine komplette Reihe von Ritualen, um neue Paare daran zu erinnern, für die Gnade ihrer Vorfahren dankbar zu sein und die Verantwortung auf ihren Schultern nicht zu vergessen, damit junge Menschen in der Ehe Wertschätzung und Ehrfurcht empfanden.

Zum Beispiel stand im traditionellen Hochzeitszimmer gegenüber dem Bett ein "Himmel und Erde-Tisch" mit Götterbilder, Weihrauchbrenner usw. Bevor die Hochzeitskolonne sich auf den Weg machte, musste der Mann mit Hilfe der "Hochzeitsfrau" (d.h. die Generalkoordinatorin der Hochzeit) zuerst die Götter anbeten und Weihrauch anzünden, erst dann konnte "die Sänfte abgeschickt werden". Unterwegs war es nicht erlaubt, den Vorhang der Sänfte herunterzulassen. Wenn die Leute auf Stadttore, Brücken, Ahnenhallen usw. stießen, mussten sie die Tür der Sänfte symbolisch mit rotem Filz bedecken.

In der Vergangenheit wurde bei Hochzeitszeremonien sehr viel Wert auf Prunk und Extravaganz gelegt. Hochzeiten in der späten Qing-Dynastie fanden alle bei Abenddämmerung statt, weil das Zeichen "Hun“ im Wort "Huanghun" (Abenddämmerung) die gleiche Bedeutung mit "Hun"(Hochzeit) haben konnte. Beim Abholen der Braut mussten Hornlampen verwendet werden, die anspruchsvollsten Leute verwendeten 120 Lampenpaare, die ärmeren verwendeten auch mindestens 32 Lampenpaare, wobei die Szene ziemlich spektakulär war. In den frühen Tagen der Republik China wurde der Zeitpunkt der Hochzeit auf den hellen Tag geändert und es wurden auch keine Lampen mehr verwendet.  

Der Rückweg beim Abholen der Braut muss anders sein als der Hinweg, um "andere Wege, die zum gleichen Ziel führen" zu symbolisieren. Nach dem Aussteigen aus der Sänfte musste das neue Ehepaar Pfeile schießen, einen Sattel überqueren, ein Kohlebecken überqueren usw., aber dies stand nicht im Mittelpunkt der traditionellen Ehe. Der Schwerpunkt der traditionellen Ehe war die Anbetung. Mit Hilfe der "Hochzeitsfrau“ musste das Ehepaar ein zweites Mal Räucherstäbchen auf den "Himmel-und-Erde-Tisch" stellen und sich dreimal verbeugen. Aber niemand rief dabei "erste Verbeugung, zweite Verbeugung" und dergleichen, es gab auch keine Regel für die gegenseitigen Verbeugungen zwischen Mann und Frau. Es waren nicht die besagten "drei Kotaus". Das Weihrauchopfer stellte keine öffentlich gezeigte Zeremonie dar. Nach der Anzündung der Räucherstäbchen mussten die Götterbilder, die gelbe Papiere usw. auf dem Himmel-und-Erde-Tisch in dem Kohlenbecken verbrannt werden, das die Braut überquert hatte. Das hieß "Abschied von den Göttern". In Beijings traditionellen Hochzeitsbräuchen gab es keine Zeremonie für "Hochzeitsjux machen". Während des gesamten Heiratsprozesses war die Anbetung die wichtigste Zeremonie, damit wurden die Vorfahren getröstet und es wurde für eine glückliche Ehe gebetet.

(Inhaltsquellen: People's Daily Online, Wenming.cn)