„Smart City, Green Future“ – so möchte sich Hamburg auf der diesjährigen Internationalen Messe für Dienstleistungshandel Chinas (CIFTIS) präsentieren. Als die „smarteste“ Stadt Deutschlands möchte die größte und wichtigste Hafenstadt Deutschlands gemeinsam mit chinesischen Unternehmen die Zukunft grün gestalten, sagte die Leiterin der Beijing Office von Hamburg Liaison Office China, Ma Lina, gegenüber China.org.cn.
„Hamburg ist die smarteste Stadt Deutschlands“, betonte Ma Lina, Leiterin der Beijing Office von Hamburg Liaison Office China auf dem Sonderforum „Digitalisierung in Deutschland: Stadt der Zukunft“, das im Rahmen der CIFTIS am Freitag in Beijing stattfand. Ma zufolge belegte die zweitgrößte deutsche Stadt im deutschen „Smart City Index 2021“ des deutschen Digitalverbands Bitkom den Spitzenplatz.
„Mobilitätsprojekte spielen in Hamburg eine entscheidende Rolle. Diese Projekte sind nicht nur untrennbar mit der Smart City verbunden, sondern treiben auch den Wandel in den Bereichen Energie und Klima voran“, sagte Ma. Last- und Lademanagement von Fahrzeugen, die über dem Bundesdurchschnitt liegende Anzahl an Schnellladestationen in Hamburg oder das Elektro-Carsharing-System mit smarter Ladeinfrastruktur im Hamburger Stadtteil Bergedorf zeigen nicht nur den hohen Digitalisierungsstand von Hamburg, sondern weisen auch auf eine grüne Zukunft für die grüne Mobilität hin. Darüber hinaus will Hamburg Ma zufolge gemäß dem Aktionsprogramm „Klimaschutz 2020“ den Ausstoß von Kohlendioxid schrittweise reduzieren: 55 Prozent bis 2030 und 95 Prozent bis 2050. Damit wolle Hamburg die erste klimaneutrale Industriestadt in ganz Deutschland werden.
Das Thema der diesjährigen CIFTIS, die vom 31. August bis zum 5. September in Beijing stattfindet, lautet „Förderung der Entwicklung durch Dienstleistungskooperationen, grüne Innovation für die Zukunft“ und konzentriert sich auf Innovationskooperation und -entwicklung. Ma schätzt die Messe als eine wichtige Plattform für Hamburg, sich chinesischen Unternehmen zu präsentieren und Kontakte mit neuen chinesischen Freunden aufzunehmen. Bezüglich des diesjährigen Mottos sagte Ma, dass grüne Innovation den zukünftigen Entwicklungstrend darstelle, was ein globaler Konsens sei. „China hat schon erklärt, bis 2030 den Höhepunkt der Kohlenstoffemissionen zu erreichen und bis 2060 kohlenstoffneutral zu werden. Hamburg schätzt Chinas Bemühungen und hat sich selbst ebenfall sein ambitioniertes Ziel gesetzt, nämlich zum Wasserstoffenergie-Zentrum im Norddeutschland zu werden,“ teilte Ma China.org.cn mit. „In der Wasserstoffindustrie sehen wir einen enormen Raum für Kooperation mit China.“
Laut Ma haben sich derzeit in Hamburg mehr als 550 chinesische Unternehmen angesiedelt, was die größte Zahl von chinesischen Unternehmen in einer Stadt in Europa bedeutet. Darunter seien neben der Schifffahrtslogistik auch etliche Unternehmen mit innovativen Technologien. Hier nannte sie als Beispiele XCharge, Sunwoda oder den Big-Data-Infrastrukturanbieter Aishu. Darüber hinaus sind immer mehr chinesische Unternehmen im Bereich der grünen Energien nach Hamburg gekommen. Envision Energy beispielsweise hat sein europäisches Forschungs- und Entwicklungszentrum in Hamburg eingerichtet, und Mingyang Smart Energie hat eine hundertprozentige Tochtergesellschaft in der nördlichen Metropole gegründet.
Anlässlich des 50. Jahrestags der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Deutschland hofft Ma auf eine prosperierende Zukunft der beiden Länder. Die wichtigste Grundlage dafür stellt ihr zufolge das gegenseitige Verstehen und Vertrauen dar. Ein gutes Beispiel für die bilateralen Beziehungen könnte Ma zufolge die Partnerschaft zwischen Hamburg und Shanghai sein, die sich in diesem Jahr bereits zum 36. Mal jährt.
Statistiken zufolge hat das bilaterale Handelsvolumen zwischen Deutschland und China 2021 gegenüber 2020 deutlich zugenommen, und China ist seit 2016 schon sechs Jahre in Folge Deutschlands wichtigster Handelspartner. „Heute macht der Warenumschlag über den Hamburger Hafen die Hälfte des Handels zwischen China und Deutschland aus“, ließ Ma wissen. Im Jahr 2021 betrug der Containerumschlag des Hamburger Hafens von und nach China knapp 2,6 Millionen TEU, was etwa einem Drittel des gesamten Jahresumschlags des Hamburger Hafens entsprach. Deshalb zähle China zum wichtigsten Außenhandelspartner des Hamburger Hafens, so Ma weiter. Zudem nehme die Zahl der direkten Güterzüge zwischen Hamburg und China stetig zu. Am 25. Oktober 2021 erreichte der erste China-Europa-Güterzug „Shanghai“ das DUSS-Terminal in Biervede, Hamburg, und baute damit das Schienengüterverkehrsnetz zwischen den beiden Städten weiter aus.